Kartenausschnitt der entsprechenden Fläche Kreuzung Markstraße und Stiepeler Straße in Bochum

Volt Bochum fordert: Wald neben der Erich-Kästner-Schule erhalten

Bochum braucht Wohnraum. Das ist klar und nicht weg zu diskutieren. Zugleich stellt der Klimawandel aber besondere, anspruchsvollere Kriterien an Neubauprojekte als in den letzten Jahren. Das zusammengenommen charakterisiert wohl schon sehr, welches Spannungsfeld entstehen kann, wenn in Bochum neu gebaut wird.

Neubauprojekt auf Gelände der alten Erich-Kästner-Schule

Besonders an dem Neubauprojekt Markstraße Ecke Stiepeler Straße ist dieses Spannungsfeld in der Stadtgesellschaft gerade spürbar. Die Bebauungsplanung ist kurz vor der Beschlussfassung und der bürgerlich organisierte, engagierte Widerstand weist wieder und wieder darauf hin, dass bei anderer Planung das Waldstück auf dem zu bebauenden Gelände stehen bleiben könnte. Denn die Fällung und Wiedeaufforstung eines Waldes ist nicht gleich zu setzen mit dem Erhalt einer gewachsenen Waldfläche und sei sie auch noch so klein. Da sind wir dann genau bei den Kriterien, die der Klimawandel verschärft hat. Hitzeresilienz von Quartieren und Trockenheitsperioden und damit erhöhter Pflegebedarf beim Wachsen junger Bäume stellen Bebauungsprojekte vor neue Herausforderungen.

Volt Bochum reicht Anregung zur Lösung ein

Volt Bochum hat zur pragmatischen und ökologisch und sozial verträglichen Lösung des Spannungsfeldes einen §24 der Gemeindeordnung NRW-Antrag beim Ausschuss für Planung und Grundstücke eingereicht, der am 5. November besprochen werden soll.

Pressemitteilung

Die entsprechende Pressemitteilung ist an Zeitungen, Radios und weitere lokale Medien versendet worden und lässt sich hier nachlesen:

PM Volt Bochum – Wald erhalten an Erich-Kästner-Schule

Volt fordert den Wald auf der Fläche der alten Erich-Kästner-Schule zu erhalten

Volt Bochum reicht eine Anregung zum Erhalt des Waldstücks an der Kreuzung Markstraße und Stiepeler Straße ein

Bochum, 10.10.2024 – Um den Waldbereich an der Kreuzung Markstr./Stiepler Str. zu erhalten, legt die Partei Volt für die kommende Sitzung des Ausschusses für Planung und Grundstücke eine Anregung vor. Der Bebauungsplan 862 soll im Eilverfahren noch vor der endgültigen Aufstellung am 21.11.2024 im Rat geändert werden. Mit dem Vorschlag von Volt wird der bestehende Wald gesichert, neue Bäume gepflanzt und eine weitere Neuversiegelung wertvoller Flächen umgangen.

„Der kleine Wald auf der alten Fläche der Erich-Kästner-Schule ist laut vorliegenden Umweltbericht 50 Jahre alt und in einem guten Zustand“, erklärt Judith Wiemers, Sprecherin von Volt Bochum und Unterzeichnerin der Bürgeranregung gem. § 24 der Gemeindeordnung. „Die zum Beschluss vorgelegten Planungen der Stadt sehen dennoch vor, 750 wertvolle Bäume abzuholzen und dort ein neues Gewerbegebäude sowie einen großen ebenerdigen Parkplatz zu errichten. Dies ist absolut nicht mehr zeitgemäß und zudem auch unnötig, denn mit zwei Anpassungen können die gesunden Bäume erhalten bleiben und dennoch alle Ziele des Bebauungsplans realisiert werden.“

Der Neubau für das Gesundheitsgewerbe soll um lediglich rund 100m in Richtung Osten an die neue Erich-Kästner-Schule heranrücken. Die dortige Fläche ist ausreichend groß und bereits als Parkplatz versiegelt.

„Der bisher ebenfalls auf dem Waldgebiet geplante neue Großparkplatz mit 160 Stellplätzen ist in diesem Umfang laut der Verwaltungsvorlage nicht zwingend notwendig. Rund 100 Stellplätze reichen gemäß Stellplatzsatzung grundsätzlich aus. Eine angemessene Anzahl an Parkplätzen für das Gewerbe, für Besuchende des Wohngebiets sowie für die Schule und für die Sporthallen sollten als Tiefgarage realisiert werden“, sagt Wiemers.

Volt argumentiert, dass die Flächenversiegelungen für derart große Parkplätze aus der Zeit gefallen und auch die Stellplätze für die Wohngebäude im restlichen Plangebiet als Tiefgaragen vorgesehen seien.

PM Volt Bochum – Wald erhalten an Erich-Kästner-Schule

„Die geplanten Ausgleichspflanzungen für den bestehenden Wald weit entfernt vom Neubaugebiet im Bereich Engelsburg sind keine gleichwertige Kompensation. Auf das Micro-Klima vor Ort hat die Aufforstung in Wattenscheid keine Auswirkungen und bis die Bäume die Größe und die ökologische Bedeutung des vorhandenen Waldbestands erreicht haben, vergeht ein halbes Jahrhundert. Die Stadt sollte die geplante Aufforstung von rund 12.000 Quadratmetern trotz Erhalt der Bestandsbäume durchführen, um dem Klimanotstand etwas entgegen zu setzen“, fordert Wiemers.

„Das autoarme Neubaugebiet ist mit Dachbegrünungen und den Rigolen-Mulden-Systemen grundsätzlich ein positives Vorhaben, um mit zusätzlichen Wohnungen dem lokalen Wohnungsmarkt mehr Einheiten anbieten zu können. Mit der Anregung, statt vier auch fünf Geschosse zu prüfen, wollen wir mehr Wohnraum schaffen und eine bessere Flächeneffizienz ermöglichen“, sieht Wiemers weiteres Potenzial zur Optimierung des Vorhabens.

Verwaltungsvorlage nachlesen

Hier kann man auch nochmal die Beschlussvorlage der Verwaltung nachlesen. Weitere Dokumente finden sich, wenn man auf den Link des Termins klickt.

Wie es in der Sache weitergeht, wird die Sitzung im November ergeben. Ich werde hier weiter berichten.

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